Mittwoch, 26. Juli 2017

[Rezension] Wie wir leuchten im Dunkeln geben wir so verdammt gute Ziele ab von Klaus Märkert



Wie wir leuchten im Dunkeln
geben wir verdammt gute
Ziele ab
- Klaus Märkert -
4/5 Sterne
 
Eygennutz Verlag
Nachthumor Autobiografie
224 Seiten
Taschenbuch 11.90 €
ISBN-13: 978-3946643067
 
 
 
 
 
 
 
Klappentext:

Eine Nachthumor-Autobiografie.
50 Jahre Ruhrgebietsleben fernab verklärt-romantischer Bergarbeitergeschichten. Klaus Märkert begibt sich auf einen Trip in sein Gestern und Vorgestern, erzählt von Leben, Liebe und Tod, lakonisch, mit viel Sprachwitz und einem Gespür für das Ungewöhnliche im Alltäglichen.

Ich schaute herunter auf Onkel Otto und machte mir keinen Kopf darüber, dass mir ein Blick auf den Toten etwas anhaben könnte. Ich dachte nur: »Scheiße, zehn Mark weniger.« Das waren im Jahr sogar zwanzig Mark, Geburtstag und Weihnachten.
 

Meine Meinung:

 
Mal eine etwas andere Autobiografie.
Das Cover ist sehr gut gewählt, es passt perfekt zur Grundstimmung des Buches.
In unterschiedlichen Kapiteln springen wir in seinem Leben hin und her, immer schön voneinander abgegrenzt und durch die Überschriften weiß man auch gleich in welcher Zeit es weiter geht.
So blickt man in den Kapiteln "Kind sein" auf seine Kindheitserinnerungen zurück und denkt auch an die eigene. Welche heut vermeintlichen Kleinigkeiten doch damals eine Katastrophe darstellten, welch Abenteuer man mit seinen Freunden erlebte und welch erzieherische Maßnahmen es so alles gab.
Ganz zu vergessen von Schicksalsschlägen und wie damit umgegangen wird.
 
In "Soldat sein" erfahren wir einige Episoden aus seiner Zeit beim Bund, die wirklich einige Klischees bestätigen, die ich so im Kopf rumgeistern hatte.
Absolut amüsant, wie man da so schön aus der Reihe tanzen kann, wie man beim Küchendienst Streiche geschickt einbaut oder sich gekonnt durch Krankheit vor Aufgaben drückt.
 
In "Crazy Thing called Love" geht's um seine ersten Erlebnisse und späteren Erfahrungen und was ihm dabei so alles im Kopf herum schwirrt.
 
Außerdem geht es in anderen Kapiteln noch ums "Hartz sein, "Tot sein" ,"Herbst sein" und es gibt die "Stimmen".
 
Das Buch besticht durch seinen ganz eigenen Charme, Witz und Humor. Diese Art Humor muss einem allerdings wirklich gefallen. Bei mir hat er damit genau ins Schwarze getroffen.
Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Erheitert durch witzige Einblicke in die Zeit beim Bund, aber auch nachdenklich gestimmt in den Kapiteln im Krankenhaus.
 
Klaus Märkert hat es geschafft mir stehts ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern, selbst bei Ereignissen die gar nicht zum Lachen sind war dies erst der Fall. Gleichzeitig bringt er den Leser dadurch auch zum nachdenken und überdenken so mancher Ansichten.
Er schafft es das Augenmerk auf Kleinigkeiten im Alltag zu lenken, denen wir sonst keine Beachtung geschenkt hätten. Dabei liegt das Besondere doch gerade in diesen unscheinbaren Ereignissen und Begegnungen.
Ich werde meine Umgebung wohl nun auch etwas anders betrachten als vor dem Lesen dieses Buches.
Gut also, das es bereits weitere Bücher von Klaus Märkert zu lesen gibt, denn sein Stil hat mich sehr angesprochen. Ich bin neugierig darauf wie mir wohl seine anderen Werke gefallen werden.

Autorenporträt:
 
Biografien beginnen in der Regel erst später. Wen interessiert auch schon, was man in der Schule auf dem Pausenbrot hatte... Nur so viel vielleicht: Als Kind mochte ich Glasmurmeln, und eine Ritterburg war mir lieber als eine Autorennbahn. Später mochte ich Menthol-Zigaretten und Kaffee und noch später, ach ja...
Ich war Sozialarbeiter, Taxifahrer, Schallplattenverkäufer, DJ und Diskothekenbetreiber (u.a. Mitbegründer der legendären Dark-Wave-Diskothek "Zwischenfall") sowie Musikredakteur bei "Marabo" (Szenemagazin im Ruhrgebiet).
Ende der Neunziger Jahre habe ich Kreative Schreibkurse in der Erwachsenenbildung (mit)geleitet.
2009 begann mein Autorenleben mit der Erstveröffentlichung von "Hab Sonne" im Leipziger Verlag Edition PaperOne. Seitdem sind von mir weitere 4 Bücher veröffentlicht worden, 3 davon inzwischen in zweiter Auflage beim Hagener Eisenhut Verlag.
Ich veranstalte regelmäßig Lesungen, Termine und weitere Infos: www.klaus-maerkert.de 
( Quelle Amazon Autorenseite )     
              
 

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